CARAMBA & CARACHO!

Das Stierperium schlägt zurück
Wir Minister der Schlimmerheit neigen bekanntlich nicht dazu, jede Neuigkeit direkt fröhlich aufzugreifen und zu verarbeiten. Das verbietet unsere reaktionäre Erziehung. Vielmehr wägen wir lieber jahrelang ab, ertasten geistig das Für und Wider und überlegen dann ausführlich, ob wir uns wirklich dazu äussern wollen. Meistens ist es dann zu spät und wir lassen es einfach sein.

Doch das vorliegende Ereignis hat uns prompt so betroffen gemacht, dass wir umgehend reagieren mussten: In einer Stierkampfarena in Spananien (das ist da, wo Menschen hauptsächlich spanisch sprechen) ist ein Stier dem Collosseum entwichen und hat während seines Fluchtversuchs mindestens 40 Menschen verletzt. Doch schaut einfach selbst:

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Wir können dazu nur tief bewegt sagen: Wieder ein beklagenswerter Freiheitskämpfer mehr, der den Preis für seinen unbedingten Mut mit dem Leben bezahlen musste. Wir empfinden profundes Mitleid für die gequälte Kreatur und hätten wir uns an seiner Stelle in der Arena befunden, so wären auch unsere Gedanken zunächst Flucht und dann hemmungsloses Fleischkegeln gewesen. Das Schicksal der mindestens 40 Klospüler, die Tierquälerei mit lokalkolorischem Entertainment verwechselt haben, lässt uns hingegen kalt wie das 5-Sterne Fach unseres Kühlschranks. Schon unser Opa sagte in seiner sprachlichen Brillianz und seinem philosophischen Tiefgang: „Was soll’s! Ein paar weniger…“. Und Recht hatte er.