DAFÜR SIND WIR ZUSTÄNDIG!

Stehen wir drauf – Auf sowas. [sic-PA]
Eben noch versprochen, schon ist es soweit: Wir sind in der glücklichen Lage, Euch eine der Initial-Inspirationsquellen unseres Platzhalterarchivs zugänglich zu machen. Wir wissen nicht, ob dieser Ausschnitt jemals für die Öffentlichkeit bestimmt war. Ehrlich gesagt, glauben wir eher das Gegenteil. Wir fühlen uns jedoch dafür zuständig, diese Perle der Amateurpornographie-Dramaturgie einem größeren Publikum zugänglich zu machen und unserer Clipkritik auszusetzen.

Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich „Mondmanni„, Zensor vom Dienst, erwähnen, den wir zwar nicht persönlich kennen, dem wir jedoch ewig für die Beschaffung und Anbringung der schwarzen Balken dankbar sein werden.

Was wir gleich sehen, entstand vor geschätzten 15 Jahren. Ganz offensichtlich hatte es sich eine lokal ansässige Horde von naturgeilen Videoamateuren zum Ziel gesetzt, selbst mal einen richtig heißen und oberprofessionellen Pornostreifen zu drehen. Man erinnere sich: Zu dieser Zeit war das Internet noch nicht die Quelle aller Nacktheit und Handlung war ein wichtiges Stilelement des ambitionierten Fickfilms. Und so gab man sich offensichtlich alle Mühe – Um doch fulminant zu scheitern. Doch gehen wir ins Detail:

Das Setting:
Einer jungen Frau ist langweilig. Und was machen praktisch alle jungen Frauen, wenn ihnen langweilig ist? Richtig. Das Naheliegende: Splitternackt in schwarzen Gymnastikschläppchen über ein Feld schlendern und einem imaginären Unbekannten von der Pein der eigenen Geilheit berichten. Genauso, wie es sich tagtäglich auf tausenden Feldern in Deutschland abspielt. Und was braucht die Arme am Dringensten? Erneut richtig – Einen geilen Typ. Oder wie sie selbst sagen würde: Einen geilen Tüppp.

Bis zu diesem Punkt also nichts Ungewöhnliches für Jeden, der Pornographie mit Realität verwechselt. Doch dann beginnt der Zauber des perfekten Märchens. Tatsächlich taucht er nach einiger Zeit aus dem Nichts auf: Der lockere Surfboy im gehobenen Alter mit Schläppchen (Yeah, again!), einem Handtuch (vermutlich Anhalter) und einer Menge eloquenter Sprüche auf den Lippen. Gut, eigentlich sieht er total suboptimal aus, im Grunde wie zwei Mal Apfel, aber das interessiert Frauen bekanntlich kein Stück, wenn sie gerade ohnehin nackt auf Feldern rumstehen und sich langweilen. Dann folgt das Unvermeidliche. Ausgeführt und verkörpert, wie es nur echte Amateure tun können. Also eher schaurig. Wir bitten aber darum, besonders darauf zu achten, wie sich Mr. Zuständig von seinen Schläppchen trennt. Im Moment der Verabschiedung von seiner Hose. So sieht Ordnung aus. Immer schön die Füße staubfrei halten! Ein ästhetisches Gedicht. Wie seine Schamhaarfrisur, die keine Fragen offen lässt. Doch leider ist dies eines der sehr wenigen Highlights in Bezug auf körperliche Eleganz. Zum Glück wird das Schauspiel von Dialogen unterbrochen, die Gott beim Philosophieren eingefallen sein könnten.

Die Dialoge:
In diesem Bereich spielt unser fulminates Streifchen seine wahre Stärke aus. Worte werden spärlich eingesetzt, aber wo sie vorkommen, brodelt die Lava der Eloquenz. Es beginnt mit einem kurzen, klärenden Vorgespräch über die eigenen Bedürfnisse und Zuständigkeiten (übrigens im liebenswerten Dialekt der geborenen Merkbefreiten) und dann herrscht zunächst schmatzende Stille. Stille, die die Spannung auf den nächsten Konversationsteil fast unerträglich macht und mit brillianter Synthie-Musik unterlegt ist. Nach etwa 2 Minuten und 20 Sekunden besinnt sich unser Protagonist seiner guten Kinderstube und erkundigt sich artig nach der Herkunft der jungen Frau. Sehr löblich. Es entbrennt daraufhin ein Feuerwerk der Nullphrasen. Es geht um einen gemieteten Bungalow. Geile Freundinnen, die gemeinsam Urlaub machen und sich trotzdem offensichtlich langweilen. Um die Reihenfolge der Damenbefriedigung und einige sachverständige Kommentare eines geborenen Frauenverstehers. Wir können uns darüber tagelang schlapplachen, während wir uns die Zitate permanent an den Kopf werfen. Möglichst im Original-Sprachkolorit der Hauptdarsteller. Aber gut. Wir haben ja auch einen Gendefekt, der uns zwingt, Schlimmerheiten intensiver zu empfinden.

Doch schaut einfach selbst:

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Wir sind auf jeden Fall überglücklich, dieses Dokument der Schlimmerheit endlich von der Seele zu haben. Vielleicht rutscht uns im Alltag jetzt nicht mehr ständig ein „Dafür bin ich zuständig“ raus, wenn uns jemand um Hilfe bittet. Oder, um es mit den finalen Worten des Schläppchenartisten zu sagen: Aha.