ICH GEH‘ CHULE!

ui. chule.Intime Einblicke für kleines Geld…
Wir gehen den Dingen bekanntlich gerne auf den Grund. Und das meistens total grundlos. Sozusagen aus heiterem Himmel, ohne dabei auch nur im Geringsten heiter zu sein. Und so fiel uns dieses Schild auf: Gib Acht, Schulanfänger!

Und? Was fällt dem wohlfeilen Betrachter mit Gendefekt und Humorstörung sofort auf? Richtig. Es ist immer noch das gleiche Bild, wie damals bei unserer eigenen Einschulung.

Genau das machte uns skeptisch. Immerhin wurden fast alle Konstanten unserer Kindheit mittlerweile vom Zeitgeist überfahren: Rechtschreibung? Geändert. Die Milka-Kuh? Ausgetauscht. Das „Kinder Schokolade“-Kind? Neue Hackfresse. Kalter Krieg? Brandherde an allen Ecken. Rentenalter? Hochgesetzt. Harald Juhnke? Tot. Und so ließe sich diese Liste bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Warum also sollte dieses Schild immer noch dasselbe sein? Das macht paranoid und wir begannen solange zu recherchieren, bis wir erneut eine bisher unbekannte Top-Story entdeckt hatten:

Das, liebe Freunde des angeregten Gehirnstoffwechsels, ist Waldemar Paschulke. Ha! Wir hören alle Alarmglocken bei treuen Besuchern laut klingeln! Richtig: Waldemar ist der Sohn von [Karl-Heinz Paschulke]. Karl-Heinz ist das schnellste Bit im Westerwald und gleichzeitig der Grandseigneur der Sprudelwasserwirtschaft. Eine Legende. Ein Titan der Kohlensäureplörre. Vater des linksdrehenden Sprudelmoleküls in Moll. Selbst der große [Erich Machenheimer] sprach von KHP (Kay-Eitsch-Pee), wie ihn seine Vertrauten nennen, als dem Sinnstifter der deutschen Trink-Kultur.

Waldemar sollte in dessen Fußstapfen treten und das Imperium eines Tages übernehmen. RIESIGE Fußstapfen. So groß, dass der kleine Waldemar fast den Verstand verlor. Und dann beschloß er, es genauso zu machen wie [Oskar Matzerath]. Er hörte einfach auf zu wachsen. Denn er wusste: Das Imperium würde ihm erspart bleiben, wenn er nur nie den Grundschulabschluß schaffen würde. Und so geht der kleine Waldemar jedes Jahr auf’s Neue zum ersten Mal in die Schule. Seit über 30 Jahren. Als letzte Konstante. Als Leuchtturm für uns halb Erblindete. Als Fanal der Leistungsverweigerung. Als Erinnerung, das innere Kind nie zu verlieren. Als reine Poesie im Alltag. Und das nicht aus purer Opposition [sic-PA], sondern für sich und uns alle. Bemerkenswert.

Wir sind gerührt, danke für die Aufmerksamkeit.