Februar 2006

STRATEGO!

2. Februar 2006

Microsoft Anti-Theft V2.0
Die Welt wird immer schlechter. Obwohl wir, wie schon betont, alle Menschen lieben, müssen wir doch leider zu diesem Schluß kommen.

Der Grundrespekt in der Bevölkerung für fremdes Eigentum geht von Jahr zu Jahr zurück. Wir können das beurteilen, weil uns wahnsinnig viele Dinge gehören. Und nichts davon würden wir heute noch so mir nichts Dir nichts auf der Straße rumstehen lassen. Wem kann man schon noch trauen? Gangster und Verbrecher in allen Ecken. Fragt unsere Großmutter, Gott sei ihrer Osteoporose gnädig. Die wird Euch was erzählen von Strauchdieben, finsteren Bushaltestellengestalten und Amerikanern im Wald, während sie schluchzend mit dem Bollerwagen… Sekunde. Das ist eine andere Geschichte.

Wie dem auch sei. Unter Zugrundelegung der obigen Betrachtung dieser Welt können wir den Besitzer der Werbetafel gut verstehen. Auch wir würden versuchen, einen Diebstahl mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Selbstverständlich schließt das auch massiven Schußwaffengebrauch ein. Notfalls präventiv. Aber das ist in Deutschland nun mal nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen.

Insofern ist seine Lösung auf den ersten Blick bereits ziemlich smart. Aber fällt Euch was an diesem Bild auf? Richtig, der Kapitalistenkollege (Wir Vermögenden sind eine große Familie) hat mal wieder am falschen Ende gespart! So ein günstiges Baumarktschloß wird einen Profi wohl kaum von der Enteignung abhalten. Das bekommt doch ein krimineller Grundschüler mit einem abgekauten Fingernagel auf. Da hilft auch das zur Beschwerung angehängte Fahrrad nichts. Schade, schade. Gute Idee, miese Umsetzung…

OFFENE LESERPOST!

1. Februar 2006

Copy & Paste aus dem Fernsehen…
Wir freuen uns immer wieder über Eure Zuschriften. Selbst, wenn sie wahrlich nicht allzeit grammatikalisch und orthographisch korrekt sind. Auch, wenn wir das Ganze hier gar nicht für andere, sondern nur für uns machen.
Egal. Post bekommen ist immer schön.

Aber manches ist schon sehr merkwürdig. So ging vor wenigen Minuten eine eMail von einem gewissen Roman D. mit diesem kleinen Bild in unserem skandaloiden Postfach ein. Begleitet von folgendem Text:

Guten Tag Ihr Minister! Ich kenne Eure Seite seit Jahre und finde daß eine Seite wie Eure ein Maskottchen braucht. Ich habe lange darüber nachgedacht und dann kam mir die Idee: ihr braucht einen Mikrowellensittich! Also bin ich in den belgischen Kaukasus (den kennt ihr ja) gefahren und habe eigenhändig einen für Euch gefangen und an diese e-mail angehangen. Hoffentlich findet ihr die Idee genau so toll wie ich. Immerhin musste ich lange daran brüten! Kommt das jetzt auf die Seite? mfg,
Roman D.

Hier unsere akademische Entgegnung:

Lieber Roman,
zunächst einmal Danke für Deine Einsendung. Wir sind tief berührt, dass Du unsere Site gut genug kennst, um den belgischen Kaukasus zu erwähnen. Das zeugt von wahrer Treue und dies wollen wir Dir im Weiteren auch zugute halten. Aber Deine Idee ist ein bisschen merkwürdig. Einerseits haben wir schon ein Maskottchen (sollte Dir unser jämmerliches Wappentier jahrelang nicht aufgefallen sein?) und andererseits ist Dein Mikrowellensittich ein komisches Tier.

Du hättest vielleicht erwähnen sollen, dass die Knöpfe an dem Gerät nicht dazu dienen, die Futterzufuhr zu steuern. Kaum hatten wir das Ding angeschaltet, schon war der Piepmatz Asche. Dumm gelaufen. Übrigens bist Du nicht der erste Roman, der uns mit obskuren Ideen überrascht. Könnte es sein, dass Du einen Zwillingsbruder (ganz unten) Dein Eigen nennst? Immerhin heisst Ihr beide Roman mit Vornamen. Spricht für Eltern mit schlechtem Namensgedächtnis.

Und weisst Du was? Wir haben Dich ertappt! Auch wir gucken ab und zu Fernsehen, um den Feind besser kennenzulernen. Und wir haben gestern – wie Du scheinbar auch – diese Sketchshow gesehen, in der ein „Mikrowellensittich“ vorkam. Sollte es sich bei Deiner Einsendung etwa um eine Spaß-Raubkopie handeln? Eine arglistige Täuschung? Den Versuch, uns einen Kuckuckswitz unterzuschieben? Einen trojanischen Lacher? Wir fanden übrigens schon den Sketch nicht komisch…

Wir würden Dich jetzt ja noch weiter durch den Kakao ziehen. Wir hatten nämlich einen üblen Tag und lassen uns dann ungern abends einen Klon-Witz unterjubeln. Aber weil Du den belgischen Kaukasus kennst, geben wir Dir noch die Chance, Dich öffentlich zu verteidigen. Vielleicht kam Dir die Idee ja schon vorgestern und damit vor der Fernsehshow. Wenn Du jemals auf diese eMail antworten solltest, werden wir Deine Stellungnahme veröffentlichen. Versprochen.

Wir werden Euch über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.

DAHEIM BEI VILLEROY + BOCH!

1. Februar 2006

Eine Homestory aus der sanitären Welt…
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wieviel Aufwand vonnöten ist, um das reibungslose menschliche Zusammenleben zu organisieren.

An was man alles denken muss! Wie gut, dass Typen wie wir unseren Unterhalt nicht mit einem Gewerbe verdienen, welches sich im öffentlichen Raum abspielt. Als Gastronomen zum Beispiel. Im Ernst.

Wir würden gnadenlos scheitern und unsere Fliesen im Sanitärbereich wären permanent angepisst. Im wahrsten Sinne des Wortes. Auch unsere männlichen Gäste würden ständig über einen feuchten Schritt klagen, weil sie den Abzug betätigen, ohne zu bemerken, dass die Schüssel fehlt.

Uns käme erst gar nicht der Gedanke, ein solches Schild aufzuhängen. Nicht aus Nachlässigkeit. Nicht aus Faulheit. Nicht wegen mangelndem Tesa-Film. Nein. Vielmehr aus Blauäugigkeit. Wir glauben an menschliche Grundintelligenz und das jeder Mensch ein bisschen was davon mit auf seinen Lebensweg bekommen hat. Wir lieben doch alle Menschen – So wie Erich Mielke! Schön bescheuert von uns. Zeigt doch allein die pure Präsenz dieses Zettels in diesem Kontext, dass man grundsätzlich eher mit einer fortschreitenden Grunddebilität der menschlichen Rasse rechnen muss. Wir werden also einige zentrale Punkte unseres bisherigen philosophischen Ansatzes der neuen Sachlage anpassen. Kein Problem.