Januar 2006

ELEGANTE LÖSUNG!

25. Januar 2006

Soldaten zu Zugvögeln
Zur Sonne, zur Freiheit. Es wurde viel darüber diskutiert, wie man das Heer unserer tapferen und aufrechten Verteidiger entschlacken könne. Wie Kosten eingespart und die Effizienz erhöht werden könnten. Brutale Einschnitte, die Schließung von Kasernen und die Ausrüstung der Soldatos mit Steinschleudern waren im Gespräch.
Unser Redaktionspalast liegt mitten in der Altstadt einer großen deutschen Garnisons-Stadt. Daher haben wir einen echten Bezug zu den Menschen, die im Ernstfall netterweise für uns sterben. Spätestens, wenn es wieder Sold gab und grölend-besoffenes Stiefelträgervolk durch die Kneipen vor unseren Schlafgemächern zieht, spüren wir diesen Bezug hautnah. Und in solchen Momenten können wir die neuen, noch geheimen Pläne der Bundesregierung nur gutheißen.

Dort plant man nämlich, überschüssiges Rekrutenmaterial kostensensitiv und nutzenmaximiert in Marschflugkörper umzuwandeln. Kanonenfutter waren die Buben ohnehin schon und so machen sie dem Namen endlich soldatisch alle Ehre. Man sieht den Stolz und die freudige Anspannung in ihren Augen: Schon bald werden sie neben dem Swimming-Pool eines Diktators einschlagen oder an die Wände eines Unterdrücker-Bunkers klatschen. Für die Freiheit. Für eine gerechtere Weltordnung. Für einen kleineren Verteidigungshaushalt. Wir sind ja traditionell regierungskritisch. Egal, wer gerade das Ruder in der Hand hält. Aber dieses Mal haben selbst wir notorischen Nörgler nichts zu meckern. Gute Idee, machen wir auch so. [sic-PA] Denn wenn gut, dann immer weiter! [sic-PA]

DUMM UND DREIST!

24. Januar 2006

…ooh, die Kombination mögen wir!
Dies ist nicht der erste Brief mit fragwürdiger Orthographie und Grammatik, den wir veröffentlichen. Aber es ist mit Sicherheit derjenige mit der höchsten Dreistigkeitsdichte. Früher hätten wir uns ausschließlich über die wirklich katastrophale Rechtschreibung belustigt und den Inhalt links liegen gelassen. Aber unser Leben hat sich geändert und die Prioritäten haben sich verschoben. Aus den Schimmelstudenten von einst sind Menschen geworden, die jeden Tag für ihren Unterhalt arbeiten, Steuern zahlen und Kredite im Nacken haben.
Und wenn man dann so ein gequirltes Stoffwechselendprodukt wie vorliegend lesen muss, wird man stinkig. Ziemlich stinkig. Der Verfasser dieses Schreibens, ein Doitscher, wie er selbst mitteilt, ist wahrscheinlich einer der Ersten, die gerne Steine auf ausländische Arbeitnehmer werfen würden. Weil das ja alles Sozialschmarotzer sind.

So, so… Monsieur würde gerne ohne Steuerkarte und ohne Rentenversicherung arbeiten, soweit der Stundenlohn dafür stimmt. Schwarz also. Und im Zweifel parallel zu seinen Hartz-4 Bezügen. Macht nichts. Die bezahlen wir ja. Aber wir sehen es ein: Mit tätowierten Händen ist die Jobsuche nicht ganz einfach. Ein Bankschalter fällt da als Arbeitsplatz wohl raus. Andererseits – Niemand wird gezwungen, sich die Hände mit Permafarbe zu bemalen. Blödschrauber.

Aber unser Schlauberger hat ja dummerweise noch ein weiteres Handicap. Er kann erst ab mittags arbeiten, weil er morgens den Wecker nicht hört. Na sowas. Hör mal, Du dämlicher Schwachmat – Auch wir können den Wecker morgens kaum hören. Weil wir nämlich noch so müde von der Arbeit des Vortags sind. Und trotzdem quälen wir uns aus der Kiste. Jeden verdammten Tag. Wenn Du Kackbratze noch im Bett liegst.

Junge, eins steht fest: Bis zum Tag unserer Machtübernahme wissen wir, wer Du bist. Und dann wünschst Du Dir Deine alten Zeiten zurück. Du hast einen Führerschein der Klasse 3? Toll. Bald arbeitest Du in Abteilung 3. Der Normkiesabteilung in den partei-internen Steinbrüchen. Und wer nicht schläft, braucht keinen Wecker. Froindchen. [sic-PA]

DURCH DIE HINTERTÜR!

24. Januar 2006

…Jesus kommt von hinten
Heute schon eine Erscheinung gehabt? Wir meinen jetzt nicht diese Dämonen, die in Euren Köpfen rumspuken und Euch regelmäßig befehlen, Passanten auf der Straße brutal zu töten. Nein. Wir meinen den Sohn Gottes selbst. Ist er Euch heute schon erschienen, um ein Maxi-Sparmenü mit Fanta ohne Eis zu bestellen? Nicht? Na super, dann können wir Euch weiterhelfen! Hier also eine kleine Anleitung:

Klickt auf das Bild und starrt etwa 30 Sekunden ohne Pause auf die vier Punkte in der Mitte der Zeichnung. Genau. 30 Sekunden starren. Das bekommt Ihr schon hin, Ihr kleinen Zappelkasper. Danach auf eine weiße Wand schauen und fleissig mit den Augen klimpern. Bambi-Style. Wenn Ihr (wie der kleine Peter [sic-PA]) alles richtig gemacht habt, wird Euch das Antlitz des Balkenträgers erscheinen. Ohne Balken natürlich – wir haben ja Geschmack.

Möglicherweise ist dieses Ding ein total alter Hut. Aber uns war es neu und wir fanden es schlimmerhaft genug, um auch Euch den Tag damit zu verderben. Was für eine fiese, subtil-katholische Propagandafalle. Respekt an die Glaubensfaschisten. Das Gleiche hätten wir gerne mit unserem Wappentier, dem skandaloid.com-Adler. Wenn jemand von Euch über die grafische Begabung und ausreichend Freizeit verfügt, würden wir uns über die Zusendung des Werks freuen. Dann schicken wir das via Bulk-eMail an ganz viele Kinder, die dann schon in jungen Jahren vom Gedanken der Schlimmerheit infiziert werden. Stellt Euch an dieser Stelle bitte ein teuflisches, leicht irres Lachen mit Hall und Echo vor. Das dürfte ganz gut passen.

Edit:
Caramba, das ging schnell – kaum, dass dieser Artikel online war, flatterte uns schon eine eMail von Jens B. aus V. ins Haus.
Sie enthielt diese Grafik und erfüllt somit unseren Wunsch. Zwar ist das Ergebnis bei dieser Version nicht ganz so überraschend, dafür funktioniert der Effekt aber einwandfrei. Danke schön, Jens! Du bist einer von den Guten.